1962 verließ Walter Bocklage aus beruflichen Gründen den Musikverein und Bernd Dammann übernahm wieder den Dirigentenstab. Zu dieser Zeit war Adolf Kossen 1. Vorsitzender des Vereins. Für ihn war es nicht immer leicht den Verein aufrecht zu erhalten und die Vereinsarbeit in Bewegung zu halten.

Im Jahre 1965 wurde er von Otto Themann abgelöst. Es wurden neue Mitglieder aufgenommen und durch intensive Kleinarbeit verschaffte sich der Musikverein im Ort und in der näheren Umgebung viel Anerkennung. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein 22 Mitglieder.

Am 22. Oktober 1968 starb Bernd Dammann durch einen tödlichen Unfall. Mit ihm hatte der Musikverein einen Mann verloren, der über 40 Jahre den Verein mit seinen Musikkenntnissen und seinen selbstlosen Einsatz über viele Schwierigkeiten hinweg brachte. Lehrer Kurt Frye übernahm noch im Herbst desselben Jahres die Leitung des Musikvereins. Neue Mitglieder wurden aufgenommen. So stand der Musikverein am 10. August, als er sein 50 jähriges Bestehen feierte, in voller Blüte. Mit diesem Erfolg gab man sich nicht zufrieden. Auf Initiative von Kurt Frye und Otto Themann wurden 25 junge Mitglieder angeworben.

 

Am 13. September 1970 konnte der Musikverein erstmals mit 52 Mitgliedern beim Schützenfest in Lutten auftreten. Der Verein Lutten war der erste Musikverein im Musikerbund Südoldenburg der eine solch große Zahl von Jugendlichen auf einmal aufnahm und der erste Musikverein der auch Mädchen bzw. Frauen aufnahm.

 

 

Seit Januar 1971 führt der Musikverein regelmäßig einen Musikerball durch und seit 1977 findet der Ball mit karnevalistischen Einlagen statt. Auf Grund der großen Besucherzahl von bis zu 450 Personen wird der Ball seit einigen Jahren im Saal Dieckhaus in Visbek abgehalten.

Am 26. u. 27 Mai 1973 konnte nun dieser zahlenmäßig starke Verein zum 3.mal das Musikerbundesfest in Lutten abhalten. Am Samstagabend wurde unter dem Motto „Lutten musiziert“ von dem Männergesangverein Lutten, dem Gemischten Chor Cäcilia und dem Musikerein Lutten ein Gemeinschaftskonzert gegeben. Am Sonntag konnten 15 Gastvereine auf dem Festplatz begrüßt werden.

 

 

Durch die stattliche Zahl der Musiker war der Musikverein Lutten mittlerweile auch ein vielgefragtes Orchester über die Gemeindegrenzen hinaus. So spielte man unter anderem beim großen Schützenfest in Großenkneten zu Pfingsten den Zapfenstreich und beim 350 jährigen Schützenfest in Hoya.

1973 wurde auch die jetzige weinrote Uniform angeschafft.

Im Jahre 1982 übernahm der Musiklehrer Ludger Hartz den Dirigentenstab und unter seiner Führung wurden wesentliche Fortschritte in der musikalischen Qualität gemacht. So traute man sich dann 1984 einen zweitätigen Ausflug nach Holland auf die Insel Ameland zu machen und dort ein Konzert mit dem Musikverein der Insel in der Stadt Nees zu geben.

Das 65.Vereinsjubiläum wurde am 13. Januar 1985 mit einem Gemeinschaftskonzert mit der Gymnasialkapelle Vechta unter der Leitung von Bernd Tönnies in der randvoll besetzten Turnhalle in Lutten gefeiert.

Am 7. u.8. Mai 1986 fand zum vierten Mal das Musikerbundesfest in Lutten statt. Trotz verregnetem Festmarsch am Sonntag wurde an beiden Tagen mit der gesamten Lutter Bevölkerung das Fest gefeiert. Da der Festmarsch am Sonntag abgebrochen wurde und die Lutter den Marschweg so herrlich geschmückt hatten, wurde der „Festumzug“ am Montagabend nachgeholt.

Im Jahre 1989 gab der Dirigent Ludger Hartz aus beruflichen Gründen den Dirigentenstab an Peter Mucker und den erfahrenen Dirigenten Bernd Tönnies ab.

Da man musikalisch zu gefallen wusste, folgten auch Einladungen zu Konzerten außerhalb der Heimatregion, und so unternahm man 1987 einen mehrtägigen Ausflug in die Lüneburger Heide und Hamburg und musizierte beim 125jährigen Bestehen der Kolpingfamilie Hamburg-Altona. 1991 folgte man der Einladung der Winzerkapelle Rüdesheim für 3 Tage und gab dort ein Konzert.

Dass die Fort- und Weiterbildung der Musiker in Lutten groß geschrieben wird, kann man daran ermessen, dass der Musikverein seit 1992 jährlich ein musikalisches Wochenende im Dümmerheim, im Haus Marienstein in Visbek, in der Jugendherberge am Alfsee oder bei Musikworkshops in Lutten mit den Musiklehrern der Kreismusikschule durchführt.

Ungarn hieß 1993 das Ziel einer 8tägigen Konzertreise nach Nagykörös südlich von Budapest. Die Fernsehaufzeichnung eines Konzertes in Keskemt und das Konzert anlässlich der 625Jahrfeier der Stadt Nagykörös mit dem ungarischen Staatspräsidenten Göncz als Gast bleiben für die Teilnehmer unvergessen.